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10 Gebote zur Wirtschaftsethik

10 Gebote zur Wirtschaftsethik

Wirtschaftsethik

Oft wird behauptet, „Wirtschaft und Wirtschaften sind unmoralisch“ und „Wer sich am Markt bewegt, muss Wolf sein, wenn er im Dschungel des Marktes überleben will“.
Die Ellenbogenmentalität ist kein Bestandteil des Marktes, sondern kommt aus dem Egoismus der Menschen, die die 10 Gebote nicht einhalten. Wir sollten eigenes Fehlverhalten nicht auf ein anonymes System schieben; sondern müssen eingestehen, dass es aus menschlicher Schwäche entsteht.
Im Markt grenzt der Freiraum des einen an den Freiraum des Nächsten. In ihm werden Verstöße besser sichtbar und können nicht durch übergeordnete Institutionen moralisch entschuldigt werden.
Der Markt selbst ist für soziale Fragen blind.
Die soziale Komponente und Verantwortung müssen vom Menschen kommen.
So stellen sich uns zwei Aufgaben:
1. Auch mit unserem Handeln am Markt müssen wir sittlichen Normen gerecht
werden.
2. Wir müssen die sozialen Gesetze so gestalten, dass sie in einer Marktwirtschaft angewandt werden.

Gesucht wird nach einer Ethik in der Marktwirtschaft.
Es gibt diese sittlichen Normen bereits. Wir finden sie in der Bibel, die für den ganzen Menschen geschrieben wurde, für all sein Handeln, auch für sein Wirtschaften. Auch nach mehr als 2000 Jahren ist sie noch aktuell.
Nachfolgend ist keine neue Wirtschaftsethik gedruckt, sondern nur ein Erinnern an bekannte „Rahmengesetze“, ein Versuch, die Gültigkeit der 10 Gebote (fett) auf das heutige Wirtschaften (kursiv) darzustellen.



Die 10 Gebote
umgedeutet für das Wirtschaften in einer modernen, arbeitsteiligen Gesellschaft.


1. Ich bin der Herr, Dein Gott. Du sollst nicht andere Götter haben neben mir.
Auch in der Wirtschaft steht Gott über allem. Bei all deinem Handeln ist „Er“ die Richtschnur, vertreten durch die 10 Gebote. Sie galten nicht nur für die damalige Gesellschaft, sondern passen auch in die komplexe Wirtschaftsordnung des modernen Marktgeschehens. Eine eigene Wirtschaftsethik erübrigt sich, weil alle Forderungen durch die Gebote ausreichend gesagt sind.



2. Du sollst den Namen Deines Gottes nicht unnütz gebrauchen, denn der Herr wird den nicht un-gestraft lassen, der seinen Namen missbraucht.
Du sollst nicht Geschäfte machen, indem du den Glauben als Vehikel der Werbung benützt. Auch sollst du nicht das, was du dir selbst wünschst, als den Wunsch Gottes ausgeben. Vielmehr sollst Du mit moralischen Begründungen sehr sparsam sein, damit nicht der Eindruck entsteht, du missbrauchst Gott für deine Wünsche, dein Begehren und deine Vorstellungen.


3. Du sollst den Feiertag heiligen.
Der Sonntag ist Ruhe- und Feiertag. Arbeit an diesem Tag ist zu begrenzen auf Bereiche, in denen sie dem Menschen dient, wie im sozialen Bereich und bei notwendigen Dienstleistungen. Jedenfalls ist darauf zu achten, dass die freie Zeit der Mitarbeiter erhalten bleibt und nicht auf Dauer vom Sonntag getrennt ist.


4. Du sollst deinen Vater und deine Mutter ehren.
Auch im Berufs- und Wirtschaftsleben hast du Menschen, die dich wie Eltern darauf vorbereitet haben. So wie diese für dich Verantwortung übernehmen mussten, sollst du denen, die dir den Start ins Berufsleben oder in deine Selbständigkeit ermöglichten und die dir durch Ausbildung das Rüstzeug gegeben haben, achten und ihnen Dankbarkeit zeigen.


5. Du sollst nicht töten.
Du sollst an deinem Arbeitsplatz wie im Geschäftsleben, auch nicht im Zusammenleben mit den Völkern, deine geistige, körperliche oder wirtschaftliche Kraft in betrügerischer Weise einsetzen, um Kollegen oder Konkurrenten wirtschaftlich den Garaus zu bereiten, du sollst nicht aus Habgier oder Machtstreben Kriege führen. Vielmehr sollst du ihnen die Möglichkeit bieten, dass sie aus eigener Kraft weiter existieren können. Das gilt selbstverständlich auch für das Verhältnis Arbeitgeber – Arbeitnehmer auf der Ebene der Verbände und des Individuums.


6. Du sollst nicht Ehe brechen.
Auch im Geschäftsleben gibt es Verträge mit anderen, die wie ein Ehevertrag einzuhalten sind. Du darfst also nicht vertragsbrüchig werden. (Das Verbot, vertragsbrüchig zu werden, ist aber nur abgeleitet und analog zu verstehen, die Qualität der ursprünglichen Aussage gegen den Ehebruch wird nicht erreicht, das soll auch nicht suggeriert werden.)


7. Du sollst nicht stehlen.
Du sollst nicht Eigentum anderer unbefugt an dich bringen, sei es Geld, sei es Arbeitszeit, die dir dein Arbeitgeber bezahlt oder die du als Arbeitgeber von anderen einforderst, Leistungen, die du für andere oder für dich benützt. Auch Bürobedarf, den du privat für dich benutzt, ist fremdes Eigentum, das dir nicht zusteht. Ebenso sind Steuern, die du hinterziehst, oder unberechtigte Versicherungsleistungen Diebstahl, denn damit schadest du nicht nur der Gemeinschaft, die dir den Rahmen für dein Handeln sichert, sondern auch dem Nächsten, der höhere Beiträge zahlen muss. Auch bei Bestechung – aktiv oder passiv - nimmst du dir Eigentum oder verschaffst dir Vorteile, die dir nicht zustehen und schadest dem Ehrlichen wie bei Diebstahl.


8. Du sollst nicht falsch Zeugnis reden wider deinen Nächsten.
Du sollst nicht über deinen Konkurrenten, seine Arbeit oder sein Produkt schlecht reden, damit du Vorteile und er Nachteile im Geschäftsleben hast. Das gilt nicht nur im direkten Vergleich deiner Produkte oder deiner Arbeit, sondern auch bei der Manipulation von Vermögenswerten anderer, z. B. bei Aktien oder dem Wert einer Firma.


9. Du sollst nicht begehren deines Nächsten Haus.
Du sollst nicht das Vermögen deines Nächstens begehren oder noch etwas unternehmen, was ihm und seinem Vermögen schadet, wie zum Beispiel Wetten oder Glücksspiel, bei dem er verlieren und du gewinnen kannst. Vielmehr musst du das, was du dir wünschst, durch deiner Hände Arbeit schaffen.
Du darfst Geld als Darlehen und Beteiligung an andere geben und dafür in angemessenem Umfang, je nach Risiko, Ertrag oder Zinsen erhalten. Du darfst auch auf hohe Erträge hoffen, wenn du dein Geld in zukunftsfähige Industrien einsetzen, denn neue und bessere Produkte nützen allen, nicht nur dir. Du darfst aber dein Geld und Vermögen nicht dafür einsetzen, um anderen zu schaden; mit Aktien kurzfristig zu spekulieren, bei dem andere ihr Vermögen verlieren. Dazu gehören: Kurse tief oder hoch reden, durch Kauf oder Verkauf Aktien zu deinen Gunsten manipulieren oder durch Insidergeschäfte Vorteile ausnutzen, für die du nicht gearbeitet hast.


10. Du sollst nicht begehren deines Nächsten Weib, Knecht, Magd, Vieh noch alles was sein ist.
Du sollst deine Arbeit so tun, wie du es vermagst, damit du dir das leisten kannst, was du dir wünschst, aber nicht voll Neid und Missgunst auf das schauen, was sich der Andere erarbeitet hat. Auch sollst du nicht neidisch sein auf das Einkommen des Nächsten, sondern dich freuen, dass es ihm gut geht und seine Arbeit mit gutem Ertrag belohnt wird. Auch wenn sein Land, Vermögen und Einkommen unrechtmäßig erworben ist, darf Neid nicht die Triebkraft deines Handelns sein, sondern nur das Bestreben, Gerechtigkeit dem zukommen zu lassen, der unter seinem Handeln gelitten hat.



Diese 10 Gebote können zusammengefasst werden im höchsten Gebot:

„Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst!“

So, wie die Nächstenliebe, ja die Feindesliebe uns leiten soll, unser Leben in Anstand und Würde zu gestalten, so gilt das gleichermaßen im Wirtschaftsleben, denn die meiste Zeit unseres Lebens wirtschaften wir.

Stand:11/ 2004


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